Nordwest Zeitung widmet Greenling drei Seiten Artikel im April
In der Ausgabe vom 14. April 2022 hatte Gründerin Johanna die Chance in einem Interview das Projekt Greenling vorzustellen und die Idee dahinter zu erläutern. Vor allem konnten Fragen zum Pflanzenexperten dahit oder der Auswahl der einzelnen Pflanzen beantwortet werden. Wir freuen uns sehr, wenn größere Regionalzeitungen wie der NWZ dem Thema Gartenzeit eine so große Plattform bieten und bedanken uns für das nette Interview.
Hier gehts zum online Artikel:
https://www.nwzonline.de/gartenzeit/marktneuheit-ab-mai-2022-minigarten-fix-und-fertig_a_51,6,4289614376.html
Ab Mai 2022: Minigarten fix und fertig
Johanna Leisch hat Ende 2021 ihren Beruf als Juristin an den Nagel gehängt. Jetzt ist die gebürtige Oldenburgerin, die in Tungeln (Landkreis Oldenburg) aufgewachsen ist, Gründerin von „Greenling“ und Geschäftsführerin dieses noch jungen Start Up-Unternehmens in München. Die Idee, die dahintersteckt: Einen schönen Minigarten sein Eigen nennen, ohne den Spagat und Anspruch auf gärtnerisches Wissen und Können selbst erfüllen zu müssen.
Johanna Leisch war bereits in ihrem vorherigen Unternehmen durch „vertical farming“ mit dem Thema Pflanzen in Berührung gekommen. Selbst hatte sie privat die frustrierende Erfahrung vieler Hobbygärtner geteilt, dass Pflanzen sich nicht so wie gewünscht entwickelten. Und so begeisterte sich die Mutter dreier Söhne für die Frage, wie sich Gärtnern – besonders auch in der Stadt – ohne viel Aufwand umsetzen lässt.
Seit wann spielt das Thema Garten eine Rolle in Ihrem Leben?
Meine Mutter hat in Tungeln einen Wahnsinnsgarten, der mich von klein auf begleitet hat – und meine Großeltern haben auf einem Bauernhof genau gegenüber gewohnt. Ich bin also ein richtiges Landkind.
Welche Erinnerungen haben Sie an die Gartenarbeit früher?
Ich erinnere mich gerne daran zurück, wie wir bei meinen Großeltern Karotten aus dem Boden gezogen haben oder Erbsenschoten pellen durften. Auch Beeren hatten wir ganz viele. Diesen natürlichen, intensiven Geschmack habe ich in meinem Leben danach, seit ich zum Studium nach Süddeutschland gezogen bin, kaum wiedergefunden. Natürlich erinnere ich mich auch an eher lästige Pflichtaufgaben wie das Rasenmähen zurück oder Johannisbeeren zu „stribbeln“, was mir als Kind schon nicht gefiel und übrigens auch heute noch nicht.
Haben Sie den Bezug zum Garten in der Großstadt behalten?
Wir wohnen in München sehr grün, sogar eher im Wald. Da geht das Gärtnern noch wieder mit anderen Herausforderungen, wie beispielsweise Laubrechen einher. Das schöpferisch-gärtnerische Tun stand als berufstätige Mutter zeitlich meist im Hintergrund, auf dem Rasen spielen meine Söhne am liebsten Fußball und wir haben eigene Hühner.
Wie kam es zur Idee von Greenling?
Der Mangel an Zeit und Geduld spielten eine Rolle, und weil meine gärtnerischen Experimente nicht immer zum vorgestellten Erfolg führten. Wenn wieder eine Pflanze einging, habe ich mir gewünscht, dass jemand ein Konzept entwickelt hätte, mit dem man als Laie nicht mehr viel falsch machen kann und trotzdem gleich in den Genuss der Pflanzenpracht kommt – und bleibt.
Als ich nebenberuflich die letzten anderthalb Jahre beim BWL-Studium an der Mannheim Business School auf genau dieses Strategieprojekt gestoßen bin und begleiten durfte, wurde die Idee von „Greenling“ geboren – und mit Hilfe von Marktanalyse, Interviews und Experten der fertig bepflanzte Mini-Garten für Balkon und Terrasse bis zur Marktreife entwickelt.
Welcher Pflanzenexperte berät Sie?
Durch einen Oldenburger Kontakt, genauer gesagt eine Mitschülerin aus meiner Zeit am Alten Gymnasium, hat sich die Verbindung zu unserem heutigen Partner Joachim Rothenhöfer ergeben, dem Leiter der Versuchsgewächshäuser im Botanischen Garten der Universität Würzburg. Mit diesem Experten auf Gärtnerseite haben wir anderthalb Jahre lang Pflanzen getestet und sind so aus einer Vielzahl von Pflanzen zu unserem ausgewählten Sortiment von Greenling gekommen. Die komplexen und robusten Pflanzenarrangements reichen von Blühpflanzen über Kräuter bis hin zu fruchttragenden Pflanzen.
Das aktuelle Sommerprogramm, mit dem wir an den Start gehen, enthält drei verschiedene Sortimente als Erstbepflanzung. Jeder Minigarten von Greenling enthält neun Pflanzen. Das Strauchbasilikum ist als toller Magnet für Schmetterlinge und Hummeln in allen Modellen vertreten; bunte Chili und Snack Pepper beispielsweise gibt es als Besonderheit nur im Minigarten „Spice and the City“. Die einzelnen Pflanzen lassen sich nach Wunsch aber genauso einfach tauschen, wie sie eingepflanzt werden.
Welche Pflanzen eignen sich für die Töpfe?
Wir haben im Vorfeld sehr viele verschiedene Töpfe probiert und haben uns für ein längliches Modell entschieden, das ein großes Pflanzensortiment abbildet, eine ausreichende Langzeitdüngung enthält und den Wurzeln genügend Raum für ein gesundes Pflanzenwachstum lässt. Weil jede Pflanze separat wächst und nicht untereinander verwurzeln kann, ist der Austausch problemlos möglich. Es lässt sich sogar ein Abo für die saisonale Bepflanzung durch alle Jahreszeiten abschließen. Mit Lieferung gibt es einen Vorschlag für die Anordnung der Pflanzen auch im Hinblick auf die Wuchshöhe. Bewässert werden die Pflanzen über einen Tank automatisch von unten. Staunässe wird somit vermieden.
Wer ist Ihre Zielgruppe und was ist Ihr Ziel?
Ansprechen möchten wir vor allem Städter ohne viel Zeit sowie Interessierte ohne grünen Daumen, die ihre Sehnsucht nach Pflanzen trotzdem gerne leben möchten. Aber natürlich eignet sich der kompakte Minigarten für jeden, der sich seine kleine grüne Oase mit Mehrwert als einfache Lösung wünscht. Seit unserem Verkaufsstart im November 2021 haben wir festgestellt, dass die Minigärten tatsächlich alle Altersstufen ansprechen. Im Mai 2022 sollen die ersten 500 Minigärten ausgeliefert werden. Derzeit fokussieren wir unsere Reichweite auf Deutschland und Österreich. Das Marketing findet über die Social Media-Netzwerke Facebook und Instagram statt. Erste Produktion, erste Logistik, erstes Marketing, erster Shop. 2022 wird unter dem Credo des Anfangs, des Lernens und des Glücklichmachens unserer ersten Kunden stehen. Ehrliches Feedback auch über unseren Newsletter ist uns wichtig.
Welche Rolle spielt das Thema Nachhaltigkeit?
Sehr wichtig! Es ist Teil unseres Gesamtkonzeptes. Auf der Produktionsseite setzen wir auf recycelbaren Kunststoff. Den Pflanzkasten gestaltet ein Münchener Hersteller, der 98 Prozent seines Materials dem Recycling-Kreislauf entnimmt. Bedeutet: Altware wird ressourcenschonend auch zurückgenommen. Beim Pflanzsortiment bestehen Kooperationen mit kleinen lokalen Partner-Gärtnereien, die wir mit ihrer Qualität in der Branche bekannt machen wollen. Zweites Standbein ist ein Ausbildungsbetrieb der Caritas, der sich um die gesellschaftliche Eingliederung von Jugendlichen kümmert. Bei der Pflanzenauswahl haben wir darauf geachtet, dass sie die Artenvielfalt fördert mit einem Nahrungsangebot für heimische Insekten, Wildbienen, Hummeln und Schmetterlinge.
Wo kann ich die Minigärten erhalten und wie werden sie ausgeliefert?
Bestellungen sind in unserem Onlineshop möglich. Für den Versand gibt es parallel zwei Lieferstränge: Der Metalltisch, der in der Nähe von Mailand gefertigt wird, und das Pflanzgefäß werden als eine Komponente geliefert, die Pflanzensortimente kommen frisch direkt vom Gärtner.
Wie hat sich Ihr Verhältnis zum Thema Pflanzen und Garten durch dieses Start-Up verändert?
Mein Verhältnis zum Erleben der Natur unmittelbar um mich herum hat sich – vielleicht auch begünstigt durch Homeoffice – sehr gewandelt. Ob ich durch den Nymphenburger Park oder meinen Garten gehe – ich entdecke die heimische Pflanzenwelt in ihrer Artenvielfalt ganz neu. Es sind oft die kleinen Naturmomente, die zu einer großen Zufriedenheit führen. Und ich möchte mit dem neuen Konzept unserer Minigärten etwas dafür tun, dass viele Menschen es tagtäglich erleben können und glücklicher sind.
Greenling ist ein Münchner Urban Gardening Start-up, welches den ersten fertig-bepflanzten Minigarten für die Stadt entwickelt hat, unterstützt durch eine Crowdfunding-Kampagne seit Mitte Dezember. Das kompakte Fertigsystem überzeugt mit einem schlichten, patentierten Design und der Verarbeitung von hochwertigen Materialien. Re- und Up-Cycling, Umweltbewusstsein sowie der lokale Bezug durch Partner-Gärtnereien sind fest verankert in der Unternehmensphilosophie von Geschäftsführerin Johanna Leisch.
Facebook: @HeyGreenling
Hinterlasse einen Kommentar